Sie sind unbeliebt, erzeugen Ekel und richten Schäden an den Vorräten und den Schränken an – die Mehlmotte! Keiner möchte sie in der Küche oder der Vorratskammer haben. Die Mehlmotte kann eine Spannweite von ca. 20 mm und eine Länge von ca. 10 mm erreichen. Ihre Flügel sind bräunlich gefärbt mit vereinzelt schwarzen Flecken. Ursprünglich stammen diese Mehl- oder auch Getreidemotten aus Mexiko, sind aber mittlerweile auf der ganzen Welt zu finden. Ein Weibchen legt im Laufe ihres Lebens bis zu 400 Eier, bevorzugt an Getreide.
Leider lässt sich der Mottenbefall nicht immer vermeiden. Wenn es dazu kommt brauchen Sie aber nicht gleich in Panik verfallen, denn diese unbeliebten Getreidemotten lassen sich recht leicht bekämpfen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle viele nützliche Tipps an die Hand geben, wie Sie den Mottenbefall vorbeugen können und was Sie tun sollten, wenn sich doch mal die Mehlmotten bei Ihnen einnisten.
Das Lieblingsnahrungsmittel dieser Motten ist Getreide, das haben die Larven zum Fressen gern. Durch Fraßschäden können so Verluste von bis zu 50% entstehen. Wie bei allen Lebewesen kommt das was Vorne rein geht auch in einer anderen Art Hinten wieder raus. Somit wird der gesamte Vorrat verunreinigt und ist für eine Weiterverarbeitung nicht mehr zu empfehlen. Das Fraßmehl, was beim Getreidebefall entsteht, kann zusätzlich verschimmeln und von Milben befallen werden. Sollten sich also Mehlmotten an Ihrem Vorrat zu schaffen gemacht haben, sollten Sie das Getreide entsorgen.
Mehlmotten entdecken: Wenn Sie eine Motte herumfliegen sehen, ist dies ein erstes Anzeichen für einen Mottenbefall. Da die Motten nachtaktiv sind, werden Sie Abends mehr Chancen haben eine Getreidemotte auf frischer Tat zu erwischen. Wenn Sie Glück haben, hat sich die Motte zunächst nur verirrt und noch keinen Schaden angerichtet. Um auf Nummer sicher zu gehen sollten Sie als nächstes folgendes tun…
Lebensmittelverpackungen auf Löcher untersuchen: Kleine Löcher in den Lebensmittelverpackungen sind erste Anzeichen, dass diese von Motten befallen sind. Die Mehlmotten sind in der Lage Pappe und Papier zu durchbeißen. Sogar vor Plastik machen sie nicht halt. Besonders betroffen sind dabei Lebensmittel, die die Motten bevorzugen, wie zum Beispiel Getreide, Reis, Nüsse und auch Tierfutter. Kontrollieren Sie daher diese Lebensmittel sorgfältig.
Ecken und Nischen kontrollieren: Dunkel und eng, das mögen die Motten und verstecken sich oft an solchen Orten. Kontrollieren Sie diese Stellen besonders.
Kokongespinste suchen: Bei den Kokongespinsten handelt es sich um weiße dünne Fäden, die an Spinnweben erinnern. Besonders in Ecken und Rillen lagern die Mehlmotten ihr fadenförmiges Material ab.
Pheromonfallen verwenden: Wenn Sie keine Mehlmotte entdecken, keine Löcher in den Verpackungen vorfinden und auch keine Gespinste sehen, Sie aber dennoch ganz sicher sein wollen, dann können Sie zu Pheromonfallen greifen. Es handelt sich dabei um Klebefallen mit einen Sexuallockstoff. Von diesem werden die männlichen Mehlmotten angelockt. Die weiblichen Tiere reizt dieser Lockstoff aber nicht. Bereits befruchtete Mehlmotten können demzufolge noch ihre Eier ablegen.
Befallene Lebensmittel aussortieren: Wenn Sie mit den oben genannten Maßnahmen einen Mottenbefall festgestellt haben, entfernen Sie alle Lebensmittel die betroffen sind und auch die, die sehr wahrscheinlich betroffen seinen könnten. Wenn Ihnen Lebensmittel zu schade sind um sie auf Verdacht wegzuwerfen, dann haben Sie die Möglichkeit diese einzufrieren. Die extreme Kälte tötet die Eier. Lebensmittel, die offensichtlich betroffen sind gehören aber in den Müll.
Vorratslager reinigen: Die Reinigung muss sehr gründlich geschehen. Nachdem alle Lebensmittel entsorgt sind und die Schränke freigeräumt sind, sollten Sie diese gründlich auswischen. Verwenden Sie dabei Reinigungsmittel wie Essigreiniger oder Seifenlaugen. Vergessen Sie auch nicht die schwierigen Stellen wie Ecken und Schlitze. Räumen Sie die Schränke nach vorne und reinigen Sie auch hinter den Schränken gründlich. Saugen Sie alle Winkel der Schränke und des Raumes ab. Auch Behälter aus Plastik, die in der Vorratskammer lagern, sollten mit heißem Seifenwasser gewaschen werden.
Der Haarfön als Waffe: Hitze vertragen die Mehlmotten und die Eier ebenso wenig wie Kälte. An Stellen, die sich sehr schwer reinigen lassen, können Sie einen Haarfön zur Hilfe nehmen. Fönen Sie diese Stellen gründlich aus und stellen Sie den Fön dabei auf heißer Stufe ein. Das tötet die Eier ab.
Schlupfwespen: Die wirkungsvollste Methode überhaupt um die Mehlmotten zu bekämpfen sind Schlupfwespen. Diese Wespen sind nur ca. 0,4 mm groß und legen ihrer Eier in die Eier der Mehlmotten. Für den Menschen sind diese Schlupfwespen völlig ungefährlich. Sobald alle Eier der Mehlmotten vernichtet wurden, sterben auch die Schlupfwespen. Wenn Sie Schlupfwespen verwenden, haben Sie den wenigsten Aufwand und können auf den Einsatz von Chemikalien verzichten.
Die richtige Lagerung von Getreide: Die Mehlmotten gehen nicht an Getreide, was weniger als 9% an Substratfeuchte aufweist. Sie sollten daher Ihr Getreide trocken und kühl lagern. Ein Getreidespeicher kann auch dem Befall vorbeugen, da das Getreide in diesen Speichern „atmen“ kann und bei der Entnahme ständig bewegt wird.
Richtige Behältnisse wählen: Füllen Sie die Lebensmittel, die besonders gerne von Mehlmotten befallen werden in wiederverschließbare Behältnisse um. Damit sind Behälter aus Glas oder festem Kunststoff gemeint. Plastiktüten oder Kartons stellen für die Mehlmotten kein Hindernis dar.
Regelmäßige Kontrolle: Sie wissen nun wie Sie einen Mehlmottenbefall erkennen. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Vorräte und handeln Sie bei Verdacht unverzüglich zum Beispiel mit dem Aufstellen einer Pheromonfalle.
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