Wer in der heutigen Zeit sein Brot noch selber backt, der wird auf den frischen Geschmack des frischen Brotes mit Sicherheit nicht mehr verzichten wollen. Außerdem weiß man welche gesunden Zutaten im eigenen Brot landen.
Bei Fertigbroten aus dem Supermarkt weiß man dies leider nicht. Die Palette an Zusatzstoffen wie Geschmacksverstärker, Treibmittel, Farbstoffe, Stabilisatoren und vieles mehr ist schier unendlich.
Gelobt seien diejenigen, die ihr Brot noch selber backen und wertvolle Zutaten verwenden. Damit das Brotbacken auch gelingt, sind praktische Helfer wie ein Gärkörbchen sehr sinnvoll.
Doch was ist ein Gärkörbchen überhaupt, aus welchen Materialien sollte es bestehen, welche Größen gibt es und welche sind sinnvoll? Wie wird ein Gärkörbchen verwendet und wie gereinigt? Brauche ich überhaupt solch ein Körbchen, um ein schönes Brot zu backen? All diese Fragen und mehr wollen wir für Sie beantworten.
Ein Gärkörbchen wird, wie der Name verrät, zum Gären von Brotteig verwendet. Gärkörbchen sind auch unter ihren Synonymen Gärform, Gärkorb oder Brotform bekannt. In Österreich werden sie liebevoll als Simperl bezeichnet.
Mit einem Gärkörbchen wird ein optimaler Gärprozess gewährleistet. Gleichzeitig wird der Brotteig vor dem Austrocknen geschützt und stabilisiert in seiner Form. Je nachdem welche Form und welches Muster der Gärkorb besitzt, enthält das jeweilige Brot später das typische Aussehen.
Wenn man ein Gärkörbchen verwendet, erhält das Brot beim Backen einen größeren Krustenanteil. Die wichtigen Röstaromen, die dem Brot den Geschmack geben, bilden sich in dieser Kruste. Das ist auch der Grund, warum die Brote viel intensiver und aromatischer schmecken, wenn ein Gärkorb verwendet wird.
Es gibt Gärkörbchen aus Holz (Holzschliff), Peddigrohr oder Kunststoff zu kaufen. Wir empfehlen ganz klar die Verwendung von Holz oder Peddigrohr Gärkörbchen, da diese aus naturbelassenen Materialien, ohne Verwendung von chemischen Zusätzen, hergestellt werden. Außerdem besitzen diese Körbe eine bessere Feuchtigkeitsaufnahme und sehr gute Wärmespeicherungseigenschaften gegenüber dem Kunststoff.
Kunststoff wird dagegen oft in der Industrie zum Brotbacken verwendet, da es sich besonders einfach und schnell reinigen lässt, auch in der Spülmaschine. Aber auch die Reinigung von Holz oder Peddigrohr Gärkörbchen ist nicht weiter kompliziert, wenn man weiß wie es geht.
Nachdem Sie Ihrem Brotteig genügend Zeit zum Gären gegeben und aus dem Gärkörbchen entnommen haben, lassen Sie das Körbchen richtig Abtrocknen. Am besten an einem gut belüfteten Ort. Wenn der Korb trocken ist, können Sie das überflüssige Mehl abklopfen und den Gärkorb mit einer handelsüblichen Bürste trocken ausbürsten.
Zusätzlich empfiehlt sich das Gärkörbchen bei häufiger Verwendung ab und zu mal zu entkeimen. Stellen Sie dazu den Korb einfach für 30 bis 45 Minuten bei ca. 120°C in den Backofen, das mögen die Bakterien nicht besonders.
Damit ein perfektes Brot mit einem Gärkörbchen auch gelingt, muss es auch richtig verwendet werden. Oftmals bleiben Teile des Brotteigs im Korb kleben und die schöne Kruste ist dahin. Damit Ihnen das nicht passiert, möchten wir nützliche Tipps mit auf den Weg geben.
Gärkörbchen gibt es im Handel von 0,5 kg bis 2,5 kg zu kaufen, meist in 250 Gramm Abständen. Je nach persönlicher Vorliebe kann man zwischen runden, ovalen, rechteckigen, quadratischen und dreieckigen Formen wählen. Die Struktur auf der Innenseite kann Rillenmuster oder Wabenmuster haben oder einfach nur glatt sein. Es gibt auch Gärkörbchen mit speziellen Mustern wie einer Sonne, Herzen, Mühlen und so weiter. Dem persönlichen Geschmack sind also kaum Grenzen gesetzt.
Ganz klar: Nein! Das Brotbacken gelingt natürlich auch ohne Gärkörbchen. Ohne so einen Korb hat man aber oft das Problem, dass der Teig beim Gären in die Breite geht und schnell flach wird. Um dieses zu verhindern wird oftmals die Gärzeit verkürzt (was nicht empfohlen wird). Das Brot wird dann allerdings beim Backen fester und kann einreisen. Deshalb sollte man das Brot einscheiden, damit es nicht unkontrolliert platzt. Es ist auch möglich eine normale Schüssel zu verwenden, um den Teig gären zu lassen. Da die Schüsseln meist aus Kunststoff bestehen, sollte man diese mit einem fusselfreien Tuch (Geschirrtuch oder Leintuch) auslegen und das Tuch mit Mehl bestreuen.
Für ambitionierte Hobbybäcker oder Leute mit ein klein wenig Perfektionismus lohnt sich ein Gärkörbchen durchaus. Damit gelingt ein leckeres Brot mit perfekter Kruste, toller Form und schönem Muster. Das Brot kann darin optimal gären und wird so später im Backofen deutlich lockerer und feinporiger und außen schön knusprig.